1993 – 2018

25 Jahre Heimatverein Lindenau e.V.

Die „Wende“ brachte einige Veränderungen mit sich. Kulturelle und gesellschaftliche Belange wurden nicht mehr vorgegeben sondern mussten selbst in die Hand genommen werden. Auch in unserem Ort befasste man sich mit diesen Gegebenheiten und das Verlangen nach Vereinstätigkeiten wurde angestrebt.

Am 02.06.1993 traf man sich zu einer „Vorbereitenden Versammlung zur Gründung eines gemeinnützigen Vereins der Heimatpflege“. Das Protokoll sagt:

Martin Hunger eröffnete die Versammlung und bedauert, dass nur wenige Bürger der Einladung gefolgt sind. 13 Personen waren gekommen. Aber man ließ den Mut nicht sinken. Man befasste sich mit den Aufgaben und Zielen. Eine Satzung musste her, gerichtliche Dinge geklärt, ein Vorstand benannt werden und vieles andere mehr.

Am 30.06.1993 wurde bereits ein weiterer Versuch gestartet. Die große Werbetrommel wurde gerührt, die Kulturstätte hergerichtet. Zur Verstärkung holte man Werner Kempf und eine Kinder-Chorgruppe mit  Frau Tabel. Diesmal waren schon fast 100 Personen gekommen und man konnte im Anhang 43 Mitglieder für den anstrebenden Verein gewinnen.

26.07.1993 Protokoll der Gründungsversammlung des Heimatvereins Lindenau: Martin Hunger eröffnete die Versammlung und machte die Anwesenden mit den Zielen und Aufgaben eines Heimatvereins bekannt. Hauptziel wird sein, das kulturelle Leben im Ort zu aktivieren. Die Satzung wurde verlesen und bestätigt. Zum Vorstand wurden Martin Hunger, Erika Hofmann, Dietmar Krause und Klaus Schürer gewählt.

Und somit war der Heimatverein aus der Taufe gehoben.

Im neuen Gemeindezentrum wurden 2 Räume für den Heimatverein zur Verfügung gestellt, die mit vereinter Kraft und viel Eigenleistung sowie mit Fördermitteln des Amtes für ländliche Neuordnung hergerichtet wurden.

Am 25. August 1994 konnten die Räume das erste Mal genutzt werden. Damit wurde eine feste Adresse für Versammlungen, Veranstaltungen und Zusammenkünfte geschaffen. Die Klöppelkinder fanden für einige Jahre hier ein Zuhause. Die Hutzenobende wurden ins Leben gerufen. Es werden die vielfältigsten Aktivitäten durchgeführt, die zum Beispiel sind:

  • geselliges Beisammensein mit Singen, Karten spielen, Wissenstest, Geburtstagsfeier
  • Kinderfasching
  • Kaffeeklatsch
  • Basteln wie Osterhasen, Kerzen, Weihnachtsgestecke, Schleifen, Sterne, Windlichter
  • anmalen von Ostereier für die Krone
  • Vorträge über Schnitzen, Kräuter, Kosmetik, Rechtsauskünfte, Verkehrsschulung
  • Reiseberichte über ferne Urlaubsorte
  • Ausstellungen Klöppel- und Handarbeiten, alte Zeitzeugnisse und vieles mehr.

Das Jahr 2003 – ein besonderes – !

Und natürlich – unvergessen und in jeder  Munde – das Heimat- und Dorffest, unter der Regie des Heimatvereins. Viele Mitglieder unterstützten die vielfältigsten Aktivitäten zu diesem Anlass. Wimpelketten wurden genäht, Puppenkörper hergestellt. In unseren Räumen gab es eine Ausstellung zum Thema – Im Wandel der Zeit – mit vielen Zeugnissen der Vergangenheit. Im Umzug waren wir mit einem geschmückten Wagen dabei. Der Dorfbrunnen wurde eingeweiht. Aber auch heute noch spricht man gern von diesem großartigen Ereignis. Da das Heimatfest große Resonanz brachte, sollte im Verlauf aller 5 Jahre ein Dorffest ausgerichtet werden. Eine Theatergruppe unter der Leitung des Heimatvereins gründete sich und begeistert nachhaltig mit verschiedenen Stücken.

Unser Dorf-Brunnen wird pünktlich zu Ostern mit einer Krone geschmückt. Die erste Ausfertigung war im März 2008. Jedes Jahr wird sie mit frischem Grün gebunden und mit hunderten, ausgeblasenen und bemalten Hühnereiern dekoriert. Ein Blickfang oft noch im Schnee. Selbstgemachter Eierlikör schmeckt natürlich auch am Brunnen. lm Frühjahr gibt es im Hause einen „Tag der offenen Tür der Vereine“.

Der Backofen wird von den Landfrauen angeheizt, das erste Mal übrigens 2007. Es gibt Kuchen und Kaffee, frisches Brot zum Mitnehmen. Aber auch Käse, Butter und kleine Geschenke erfreuen die Besucher. Es gibt eine Ausstellung von alten Backgeräten.

Die Vereinstätigkeit wird in Wort und Bild dargestellt. Der Denkmalgarten wird von Mitgliedern des Heimatvereins in Ordnung gehalten.

Im Sommer nutzt man die Zeit zu Wanderungen, hinaus in die Natur, nah und fern. Rund um den Gleesberg, zum Hirschenstein und den Hechtlöchern, dem Torfstich und dem Bergbaulehrpfad, zum Hermannsgrab, die Lindenauer Umgebung und weitere Ziele. Ein Grillabend in geselliger Runde verabschiedet uns in die Sommerpause.

Zum l. Advent wird unser Schwibbogen aufgestellt. 2006 war es das erste Mal soweit. Horst Leibiger und Helfer stellten ein prächtiges Exemplar her. Er hat einen Platz am Dorfbrunnen gefunden und jedes Jahr gibt es ein Anlichteln mit Roster und  Glühwein, mittlerweile auch schon eine schöne Tradition. Natürlich kommt auch ein Weihnachtsmann vorbei. Weihnachtsfeiern sind ein Muss. Unsere Gäste laben sich an Stollen und Kaffee. Natürlich gibt es auch etwas Herzhaftes und geistvolle Getränke. Das Kulturprogramm ist ansprechend und vielseitig.

Unsere Mitglieder lassen sich aber auch gern über unsere Heimatgrenzen hinaus entführen.Zeugnis davon gibt unsere Bilderwand hier im Verein. Anfangs mit Tagesfahrten. Wir besuchten die Landeshauptstadt Dresden, fuhren nach Karlovy Vary und Franzensbad, zum Völkerschlachtdenkmal nach Leipzig, zur Weinverkostung nach Meißen, zum Schlachte-Essen zum „Singenden Wirt“, ins Pumpspeicherwerk Markersbach, nach Schlettau ins Schloss, ins Altmühltal, nach Worbis ins Eichsfeld, Sternwarte Drebach.

Später folgten Mehrtagesfahrten nach Berlin und Spreewald, Bayrischen Wald und Passau, Fritzlar und Sauerland, Zittauer Gebirge, Neustadt an der Weinstraße und Sinsheim, Friedrichroda und Baumkronenpfad, Potsdam und Wörlitzer Park, Fränkische Schweiz, Dinkelsbühl und Umgebung, Bayerntour nach Mühldorf am Inn.

Wir besuchten die „Wernesgrüner Musikantenschänke“, ein unvergessen Erlebnis. Im letzten Jahr war eine Delegation unseres Vereines in der Partnerstadt Veresegyhaz in Ungarn.

Dies ist ein kleiner, vielleicht noch zu ergänzender Überblick über die vielfältigsten Geschehnisse dieser Zeit.

Wie unschwer zu erkennen, sind wir ein rühriger Verein. Immer in Bestreben, unserer Satzung und Verpflichtung nachzukommen,  und immer wieder neu zu gestalten.

In diesem Sinne wünschen wir uns noch viele gemeinsame Jahre mit viel Schaffenskraft, guten Ideen, herzliches Miteinander und allerbeste Gesundheit.

 

 Vorstand des Heimatvereins Lindenau e.V. Juli 2018

Text: Annelie Benz

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